Nachhaltiges Recycling von Elektroaltgeräten
Wertvolle Rohstoffe
Viersen, 14. November 2022 - Die Mengen der Elektroaltgeräte fallen grundsätzlich in allen Lebensbereichen an. Der überwiegende Teil der Elektrogeräte, die verarbeitet werden können, stammt dabei aus den kommunalen Sammlungen, die die Altgeräte bei den Bürgern erfassen. Es gibt einen verstärkten Trend dazu, die Altgeräte direkt beim Neukauf eines Gerätes im Laden abzugeben. Viele Altgeräte schlummern aber auch noch in Kellerräumen und Lagerecken vor sich hin.
Bedingt durch die gesamtwirtschaftliche Entwicklung und vor dem Hintergrund der seit mehreren Jahren anhaltenden Pandemiesituation, aber auch auf Grund von regionalen Einflussfaktoren kommt es bei der Erfassung und Verwertung von Elektroaltgeräten immer zu regionalen und temporären Schwankungen. Generell beobachten wir jedoch seit Beginn des Elektrogesetzes – vor allem auch seit Inkrafttreten der Regelungen des so genannten „ElektroG 2“ im Jahr 2015 – eine langfristig steigende Menge an Elektroaltgeräten.
Seit Beginn des neuen Jahrtausends stellen wir einen immer weiter abnehmenden Anteil von hochwertigen Substanzen in Elektroaltgeräten fest als Folge des anhaltenden Preisverfalls bei neuen Elektrogeräten, der sich auch auf die Produktionskosten der Hersteller auswirkt. Dennoch gibt es auch weiterhin keine Alternative zu einem verstärkten Einsatz von Sekundärrohstoffen, die wir als Rohmaterialien aus den Elektroaltgeräten entnehmen. Die Nachfrage nach Elektrogeräten steigt weiterhin an bei einem gleichzeitigen Rückgang der weltweit zur Verfügung stehenden Rohstoffvorräte. Hier sind Sekundärrohstoffe eine wichtige Alternative zu einem weiteren Raubbau an den natürlichen Ressourcen unseres Planeten.
Das Recycling von Elektroaltgeräten ist ein sehr komplexes Spannungsfeld aus der Interaktion verschiedener Beteiligter. Ein großes Problem dabei ist weiterhin der Verlust von Sekundärrohstoffen durch die Abgabe von Elektroaltgeräten an nicht ausreichend qualifizierte Marktteilnehmer. Die Abgabe von Elektroaltgeräten an Schrotthändler, die „an der Haustür“ abholen und der Diebstahl von Elektroaltgeräten vor der eigentlichen kommunalen Sammlung durch illegale Abfallsammler entziehen dem Rohstoffkreislauf wichtige Sekundärrohstoffe, die für eine nachhaltige Kreislaufwirtschaft von essenzieller Bedeutung sind. Ein immer größer werdendes Problem ist der massive Einsatz von Hochleistungsakkus auf Lithium-Ionen-Basis in modernen Elektrogeräten. Werden derartige Elektrogeräte zu Abfall, geht von den verbrauchten Akkus eine immense Gefahr aus, da diese Akkus schon bei harmlos erscheinenden Beschädigungen explodieren und zu verheerenden Bränden führen können.